Tagebuch / Journal

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Il y a 2 ans

Marianne Varady

2 avril 2017, 13:49 · 

die Charité ( = barmherzige Wohltätigkeit): Im ARD-Fernsehen sieht man zur Zeit einen Serienroman über die Charité von Berlin : sie ist bereits über 300 Jahre alt. Gegründet wurde die Klinik 1710 auf Anweisung des preußischen Königs Friedrich I. als Pesthaus außerhalb der Stadtgrenzen, als sich die gefährliche Krankheit der Region um Berlin näherte. Da die Pest nicht ausbrach, wurde das Lazarett in den kommenden Jahren als Unterkunft für Alte, Obdachlose oder unehelich Schwangere verwendet.
Schon 1713 wurde das Anatomische Theater eröffnet. Seit 1724 wurden hier Militärärzte ausgebildet. Erst König Friedrich Wilhelm I. ordnete 1727 die Umwandlung in ein Bürgerhospital an und nannte es „Charité“. 1785 bis 1800 wurde das Hospital baulich stark erweitert.
Das 19. Jahrhundert war im wesentlichen von der Beziehung zwischen der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität, an der zivile Ärzte ausgebildet wurden, und der Charité als Ausbildungsstätte der Militärmediziner. Während das Studium an der Universität dem Humboldtschen Bildungsideal folgte und eher theoretisch ausgerichtet war, verlief die Ausbildung an der Charité praxisorientiert am Krankenbett.
Ich möchte hier eines Vorfahren (~ 6 Generationen vor mir, die ich nun schon recht alt bin) gedenken; Johann Christoph Carl HEINROTH, - um Chirurg 2. Grades zu werden, musste der aus Wallhausen kommende Vierzehnjährige zunächst auf vielen Märkten um den Kyffhäuser herum vom 06.May 1814 - 06.October 1817 eine Lehre der Chirurgie (vormals der Barbiere und Zahnzieher) durchstehen. - 
Die Approbation als Chirurg 2.Gradres erhielt er mit der Auszeichnung "sehr gut" am 27. Mai 1829 vom legendären HUFELAND, Leiter der Charité seit 1810.

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am 08.03.2019 - Weltfrauentag

 

Montenegro: Töchter unerwünscht

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"Nur wer einen Sohn hat, ist ein echter Mann". Der Sohn ist Erbe und Stammhalter, Mädchen eher unerwünscht. Das Geschlechterverhältnis in dem Balkanstaat an der Adria ist alarmierend: auf 100 Mädchen kommen rund 110 Jungen – statt 103, wie im europäischen Durchschnitt. Trotz Aufklärungskampagnen werden – insbesondere auf dem Land – Mädchen gezielt abgetrieben.

Dabei war der Test zur Geschlechterbestimmung lange riskant: Viele Söhne haben überlebt, weil sie männlich sind, wurden durch den invasiven Text zur Bestimmung des Geschlechts jedoch geschädigt. Inzwischen gibt es einen risikolosen Bluttest, immer mehr Eltern lassen frühzeitig das Geschlecht bestimmen.

Kein echter Mann ohne echten Stammhalter

"Ja, ich hatte richtig Angst davor ein Mädchen zu gebären", erzählt Amela. "Denn die Entscheidung für ein weiteres Kind war mit der Hoffnung verbunden einen Jungen zu bekommen, sonst hätte ich auf noch ein Kind verzichtet."

Je mehr Söhne, desto mehr Ansehen genießt man. Im eher muslimisch geprägten Dorf aus dem Amela kommt, gilt dies genauso wie in den christlich-orthodoxen Teilen des Landes. Mädchenabtreibungen waren und sind dort Normalität. Der Druck auf Frauen ist enorm. Ob und wie oft sie abgetrieben hat, will Amela lieber nicht sagen. "Ich kenne dutzende Frauen, die zu Beginn der Schwangerschaft testen welches Geschlecht der Embryo hat. Und wenn das dritte oder vierte Kind wieder ein Mädchen ist, dann lassen sie abtreiben - manche bis zu fünf Mal."

"Das ist eine Sache der Tradition", meint ein Mann. "Wir Montenegriner sind ein Volk der Krieger, ein Volk das sich gegen die Türken verteidigen musste. Die Familien brauchten da viele Männer, um sie zu beschützen."

1.500 Abtreibungen gibt es offiziell jedes Jahr in Montenegro. Doch inoffiziell liegt die Zahl viel höher, so dass bis zu 20.000 Abtreibungen jährlich stattfinden. Viele davon illegal in Privatkliniken und oft nur, weil die Eltern unbedingt einen Jungen wollen. Verlässliche Zahlen existieren nicht. Inzwischen verschärft sich die Problematik wieder, denn seit knapp zwei Jahren ist auch in Montenegro ein nicht-invasiver Test möglich: NIFTY. Aus dem Blut der Mutter wird das Genmaterial des Kindes gewonnen und so das Geschlecht bestimmt. Überall finden sich dafür Broschüren und Anzeigen zum NIFTY. Alles bunt - und schön erklärt

Es ist Mode geworden, dass Frauen in Privatkliniken gehen, einen einfachen, schmerzlosen Test machen und dann wie auf dem Markt entscheiden, ob sie Äpfel oder Birnen kaufen und fast völlig gefühllos abtreiben.

Mädchenabtreibungen führen langfristig zu einer Verschiebung der Bevölkerungsstruktur. Das Geburtenverhältnis Mädchen zu Jungen liegt europaweit bei etwa 100 zu 103, in Montenegro dagegen – laut offiziellen Studien bei 100 zu rund 110.

Ärzte, Labore und private Kliniken verdienen gut an der Geschlechts-Bestimmung. Bis zu 600 Euro kostet ein Test – das ist viel Geld hier. Doch auch arme Familien treiben es auf, sagt Amela; denn nur männliche Kinder gelten als echte Stammhalter!

 

 

am 07.02.2019

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Wieder mal Böses über Nitrat und Nitrit in Schinken und Wurst gehört. - Da kommt Kindheitserinnerung hoch.

Es war zu einer Zeit als sich Krieg in der Welt umtrieb, alle Ehemänner, Väter und einsame Wölfe waren - wie es sich gehörte - an irgendeiner Front. - Ehefrauen, Mütter und alte Mädchen schafften in Munitionsfabriken. So kam es, dass die Lebensmittelindustrie alles nahm, was noch mit zwei Händen übrig war und ab zwölf oder dreizehn aufrecht und verantwortungsvoll mit jeglichem Handwerkszeug umgehen konnte.

Tante Pauline, Gattin des Fleischermeisters Lange, hielt den Betrieb in Landsberg an der Warthe recht und gar nicht so schlecht aufrecht. Auf den Schultern des jungen Lehrlings lag viel Verantwortung aber noch keine Erfahrung. Ich war dort kurz zum Besuch abgestellt, da man wieder mal mit mir nichts anzufangen wusste; und ich fühlte mich sauwohl, weil ich immer Wurst aus Schwein oder anderem Ersatzgetier den Bonbons vorzog.

Tante Pauline und ich saßen am Tisch und klebten Lebensmittelmarken mit Mehlkleister auf Bögen, da rief der Lehrling die Wendeltreppe aus dem Keller herauf : Frau Lange, die Salami ist immer noch grau ..............; daraufhin Tante Pauline : HIMBEERSIRUP - mehr Himbeersirup !!!!!!!!!!!!!!!

 

 

 

 

 

am 26.01.2019

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Seit ich denken kann, gehe ich ungern einkaufen; wohl aufgrund einer Kindheit in einer Zeit als Not und Hunger im Lande waren. Doch das ist alles schon lange her und es war nicht "die gute alte Zeit". 

Nun leben wir in einem Schlaraffenland, in dem es viel zuviel und weitaus mehr gibt als benötigt.  Damals gingen wir noch spazieren, - heute geht man "shoppen" und spendet dem Mammon.

Auch bei geringen Bedürfnissen muss man sich - ungerne - in die Tempel der Verbrauchergesellschaft begeben.

Da stand dann zwischen mir und den Salatköpfen eine Kinderkarre mit niedlicher Besatzung von circa achtzehn Monaten, das Gesicht hälftig versteckt hinter einem Turbo-Schnuller. Die Mama war nicht zu sehen, sie wurde auch nicht benötigt, denn in der Hand des Kleinkindes lag ein Handy mit einem bunten Komikprogramm, das aufmerksam betrachtet wurde.  

Zuhause hat das Kind wohl einen sicheren PARKPLATZ vor dem Fernseher bis es dann bald sein eigenes Tablet haben wird. 

Wo sind die Kinder, die sich noch mit eigener Neugierde die Welt erobern durften und denen kein Schnuller den Mund verbot !!!!!

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Die Bohne der Matrosen

Salicornia flowers

Ein ganz besonderes Kraut wächst an den Stränden der Normandie. Salziger als das Meer, grün wie Gras und pikant wie sein ländlicher Zwilling: Seespargel ist sein Name. Eine Delikatesse für Arme und Faule.

Salicorne gibt es entweder umsonst oder zu Wucherpreisen. In der Normandie und der Bretagne, wo die Pionierpflanze am Meeresrand im Frühsommer grüne Driften bildet, ist es ein Umsonstgemüse. Die prallen, zarten Triebspitzen werden geerntet von Kindern, Rentnern und aufgeklärten Touristen für den Hausgebrauch. Im Handel sucht man sie dort vergebens.

Dafür kann man Salicorne in den Foodie-Tempeln der Metropolen und im Internet kaufen, 100 Gramm für 3,50 Euro. Von Holland bis Israel wird das in Mode gekommene Wildgemüse im Treibhaus kultiviert, weil es so zeitgeistig kalorienarm und Wok-tauglich ist und einen Risotto positiv aufmischt, ohne deshalb gleich so gewöhnungsbedürftig gesund zu schmecken wie Algen. Um den stolzen Preis zu rechtfertigen, wurde flugs ein neuer Name ersonnen: Spargel des Meeres.

Lange bevor sich die Trendköche über die Salicorne hermachten, war sie schon ein Lieblingsobjekt der Biologen. Das spannenlange Pflänzchen ohne Blätter sieht aus wie eine biegsame, grasgrüne Koralle und ist die Erstsiedlerin am Ufer: Zwischen ihr und dem Ozean überlebt keine andere Pflanze, und sie bereitet den Boden für die Nachfolgevegetation. Ihr Geheimnis: Sie schmeckt nicht köstlich jodsalzig, weil sie Atlantikbäder nimmt, sondern weil der Salzgehalt in ihren Zellen von Natur aus höher ist als der des Meerwassers, sodass die Osmose andersherum funktioniert.

Die Salicorne lebt einjährig. Ab Ende Juli bildet sie unscheinbare Blütchen und wird zäh. Ab September sieht man am Strand nur noch die Skelette der Mutterpflanze und zu ihren Füßen die winzigen grünen Kinder, die man ab Mai des nächsten Jahres ernten kann.

Nur in der Normandie und der Bretagne gedeiht das ehemalige Gemüse der Armen massenhaft und richtig gut – weil abhängig vom mächtigen Tidenhub. Salicorne möchte nicht jeden Tag salzig duschen, sondern am liebsten nur drei, vier Tage im Monat. Genau wie die berühmten Salzwiesenlämmer ja auch nicht jeden Tag versalzenes Gras fressen sollen, sondern nur einmal in jedem Mondzyklus, nach der grande marée.

Queller in Himbeeressig

Salicorne heißt unter Hobbybotanikern auch Criste-marine, Queller oder Glasschmalz. Weil, lange bevor sich ihr kulinarischer Kick herumsprach, französische Frühindustrielle im 14. Jahrhundert an den Atlantiksaum zogen, wo ihnen die Asche der Salicorne das Soda lieferte, welches zur Glasherstellung und Seifensiederei nötig ist.

Ihren volkstümlichen Namen cornichon de la mer trägt sie, weil sie sich ebenso gut in Essig einlegen lässt wie Gürkchen. Es ist die zwar verbreitetste, aber brutalste Form, mit diesem aromatischen Gewächs umzugehen (Kenner nehmen lieblichen Himbeeressig, mit Wasser verdünnt). Aber eigentlich entfaltet dies Gourmetgemüse für Faule (Zubereitungszeit unter drei Minuten) nur frisch sein volles Aroma und belebt vom Kartoffelsalat über die Kräuterbutter bis zur Auster farblich und geschmacklich Altbekanntes.

Wie das Traditionsrezept für Rochenflügel in brauner Kapernbutter: statt Kapern in letzter Minute eine Handvoll Salicorne in die Beurre Noisette werfen.

Einheimische Sammler mischen Rohmilchsahne unter die Salicorne und verzehren sie andächtig zu hart gekochten Eiern. Oder sie überraschen ihre Aperitifgäste mit Salicorne im Backteig frittiert.

In den Fischerdörfern der normannischen und bretonischen Küste gelten sie primär als die grünen Bohnen der Matrosen. Kurz und unbedingt ohne Salz in viel kochendes Wasser werfen, abgießen, in Butter oder Sahne mit ein paar Schalottenwürfeln schwenken und ab auf den Tisch.

Erick Bourbonnais vom Restaurant „Du Bon Vieux Temps“ in Montmartin-sur-Mer ist ein einheimischer, aber experimentierfreudiger Koch der guten alten Zeit und weiß damit raffinierter umzugehen: Er verarbeitet die Salicorne in einem Austern-tatar oder in seinen berühmten Austern mit Camembert-Cidre-Gratin. Unwiderstehlich ist sein Seeteufel im grünen Hemd eines Salicornepürees.

Meine Zubereitung:

500g ohne irgendeine Beigabe (vor allem kein Salz) ca. 4-8 Minuten in der Microwelle je nach Garwunsch - dann crème fraiche darüber - délicieux !!!

 

 

am 22.10.17

Wozu nütze

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Schnaken ernähren sich von freiliegenden Säften wie Wasser und Nektar. Andere Nahrung können sie durch ihre Mundwerkzeuge nicht aufnehmen. Die verbreitete Annahme, dass Schnaken den Menschen „stechen“, ist bereits dadurch widerlegt, dass die Mundwerkzeuge der Schnaken die menschliche Haut nicht durchdringen können.

Es ist wieder Schnakenzeit - sie kommen zahlreich aus dem Garten - überall taumeln sie im Haus herum - streichen nachts über mein schlafendes Gesicht und verfangen sich dann in der hastig erleuchteten Nachttischlampe - hängen an der Decke und zappeln verzweifelt im dort hinterlistig gesponnenem Spinnfaden.

Sie tun mir nichts, doch sind sie unangenehm aufdringlich. Vielleicht dienen sie nur als leicht greifbare Proteine tags den Vögeln und nachts den Fledermäusen. Haben sie irgendeine Freude am Leben oder sind sie wirklich zu

nichts nütze

Dies erinnert mich an eine kleine rührende Erinnerung an die Tage als wir nach Deutschland kamen und meine Mädels die Landessprache im Sandkasten lernten. - Alle anderen wussten dort, dass die jüngste der drei Schwestern geistig und körperlich eingeschränkt war. Und als diese Jüngste sich eines Tages genüsslich rückwerts in den Sand legte und dabei die gerade entstandene stolze Sandburg eines Jungen zerstörte, schrie dieser kleine Junge ihre Schwester an mit den Worten: "die da ist wirklich zu nichts nütze" und meine Älteste antwortete langsam

"doch - zum Liebhaben"

 


 

 

 

 

am 20.10.17

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Fenchel endlich anders

gestern zwei vergessene Fenchelknollen im Gemüsefach gefunden
halbiert u. mit Knoblauch in Entenschmalz scharf angebraten
in Cidre geschmort
draussen auf der Bank vor der Küche gewartet
als es verbrannt roch schnell rein 
mit Cidre abgelöscht

noch Dosenmilch in die richtig dunkelbraune Sosse
hat verbrannt so gut wie noch nie geschmeckt!

 

2013 - 2014 :

Vivant en France depuis bien plus de temps que dans mon pays d'origine, en essayant de m'intégrer de tout mon coeur et de participer activement à la vie public, j'avais longtemps pensé d'être bien accueillie en France, mais après avoir subi pendant huit mois de graves harcèlements moral et des humiliations cruelles concernant également mon origine, je sais maintenant que je me suis égarée dans un pays que ne me sourira plus. Cela me rend tristement apatride en cherchant mon équilibre dans les grands espaces de la solitude.

 

 

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